Lymphödem
Als „Lymphödem“ wird eine Schwellung des Gewebes durch eingelagerte Flüssigkeit bezeichnet. Diese Schwellung kommt vor allem an Armen oder Beinen vor, kann aber in allen anderen Körperregionen auftreten. Wenn das Lymphgefäßsystem geschädigt ist, dann staut sich die sog. Lymphflüssigkeit in den Gliedmaßen, dies führt zur Schwellung.
Es wird zwischen primärem und sekundärem Lymphödem unterschieden.
Beim primären Lymphodem ist der fehlerhafte Aufbau des Gefäßsystems bei Menschen bereits angeboren.
Ursachen dafür können sein:
Das sekundäre Lymphödem tritt erst im Laufe des Lebens ein und ist nicht angeboren. Es entsteht durch äußere Einflüsse. Die sekundären Lymphödeme kommen häufiger vor als primäre Lymphödeme.
Ursachen dafür könnten sein:
Diagnose
Bei Lymphödem handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar ist.
Die Diagnose erfolgt mittels verschiedener Untersuchungen. Die Behandlung erfordert viel Geduld, denn mit den richtigen und dauerhaften Therapien ist es möglich, sehr gute Ergebnisse in Bezug auf die Entstehung und den Erhalt der Ergebnisse zu erzielen. Vielfach müssen verschiedenste Verfahren kombiniert werden.
Meist kann ein Lymphödem anhand der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung festgestellt werden, oft ist aber auch ein eine Volumenmessung des Ödems hilfreich. Es können auch noch weitere Untersuchungen wie Ultraschall, Farbstofftests, Lymphszintigraphie oder Lymphographie erforderlich sein.
Symptome
Kennzeichnend für ein chronisches Lymphödem sind einseitige Schwellungen der Körperteile, meist sind Arme und Beine betroffen. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer.
– Eine einseitige (asymmetrische) Schwellung
– Man verspürt ein Spannungsgefühl
– Ist meist schmerzfrei
– Die Haut verhärtet sich langsam.
– Die Hautfarbe ist meist unverändert.
– Vertiefung natürlicher Hautfalten
Lymphödem kann man auch durch das sog. positive Stemmer’sche Zeichen erkennen:
Sie können versuchen, eine Hautfalte, beispielsweise an der Zehe, anzuheben. Ist dies nur schwer oder gar nicht möglich, dann ist dies ein Anzeichen für ein Lymphödem. Ist es aber ganz gut möglich, eine Hautfalte anzuheben, dann liegt wahrscheinlich kein Lymphödem vor
Therapie
Als Basistherapie gilt die kombinierte physikalische Entstauungstherapie mit initialer Entstauung.
Ziel ist es, die betroffenen Gliedmaßen zunächst zu entstauen und ihren Umfang zu reduzieren. Anschließend erfolgt eine Dauertherapie. Diese Dauertherapie besteht aus dem Tragen spezieller Kompressionsstrumpfhosen, wöchentlicher Lymphdrainagen, Hygiene und der Hautpflege, sowie Gymnastik und Bewegung.
+ Diese Basistherapie hilft, um Wassereinlagerungen zu reduzieren und das Schmerzgefühl zu lindern.
– Die Therapie muss lebenslang erfolgen.
Krankheitsverlauf
Lymphödem entwickelt sich langsam und kann daher in verschiedene Entwicklungsstadien eingeteilt werden.
Beim latenten Lymphödem sind die Lymphgefäße geschädigt, allerdings sind noch keine Schwellungen zu erkennen. Auch ist noch kein Ödem vorhanden.
Beim spontan reversiblen Lymphödem besteht ein gestörter Lymphabfluss. Schwellungen treten im Laufe des Tages auf, die sich bei Hochlagerung ganz oder etwas zurückbilden. Drückt man fest auf das Gewebe, dann bildet sich eine sichtbare Delle, die für eine gewisse Zeit bestehen bleibt.
Krankheitsverlauf
Beim nicht spontanen reversiblen Lymphödem bleibt das Ödem auch bei längeren Ruhepausen bestehen. Es erfolgt auch keine Reduktion des Ödems nach Hochlagern der Arme oder Beine. In diesem Stadium lassen sich die Hautdellen nur schwer oder gar nicht eindrücken.
Es entstehen unförmige Schwellungen mit extremen Ausmaßen, sowie Bläschen und Fisteln, aus denen Lymphflüssigkeit austreten kann. Die Haut ist verhärtet.
Dr. med. univ. Renato Kasseroller
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